Elektronische Patientenakte (ePA): Technologische Hürden und sicherheitsrelevante Fragestellungen
- MNI Consulting
- 7. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Elektronische Patientenakte verständlich erklärt – Chancen, Risiken und was jetzt wichtig ist
Die elektronische Patientenakte (ePA) gilt als Meilenstein im digitalen Wandel des deutschen Gesundheitswesens. Ihr Ziel ist es, medizinische Informationen zentral zu speichern und den Austausch zwischen Ärzten, Krankenhäusern und Patienten effizienter zu gestalten. Doch bei einem so sensiblen Thema wie Gesundheitsdaten rücken insbesondere technische Sicherheitsaspekte in den Fokus. In diesem Beitrag werfen wir einen kritischen Blick auf die ePA – und auf die Herausforderungen, die mit ihrer Einführung und Nutzung einhergehen.

Sicherheitsbedenken und technische Schwachstellen der ePA
Die Vision einer zentralen, jederzeit verfügbaren Gesundheitsakte klingt zunächst vielversprechend – doch sie bringt erhebliche Risiken mit sich. Bereits in ersten Testregionen wie Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen wurden laut BR24 technische Probleme und Schwachstellen deutlich. Die Kassenärztlichen Vereinigungen schlugen Alarm: Die IT-Infrastruktur sei noch nicht stabil genug, um einen reibungslosen bundesweiten Rollout zu gewährleisten.
Auch der Chaos Computer Club (CCC) übte deutliche Kritik. Die elektronische Patientenakte könne – wenn nicht ausreichend gesichert – zur gefährlichen Angriffsstelle für Hacker werden. Gerade eine zentrale Datenbank mit hochsensiblen Informationen stellt ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle dar.
Konkret kritisiert werden dabei:
Unzureichende Verschlüsselung: In mehreren Testläufen wurden potenzielle Lücken im Verschlüsselungssystem entdeckt. Dadurch könnten unbefugte Dritte Zugriff auf Patientendaten erhalten.
Schwache Authentifizierungsverfahren: Zwar ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung vorgesehen, allerdings fehlt in der Umsetzung häufig die Konsequenz und Sicherheit.
Mögliche Backdoors: Experten befürchten, dass schlecht gesicherte Systeme versehentlich oder absichtlich Schwachstellen enthalten könnten, die potenzielle Angriffe begünstigen.
Vertrauensverlust bei Ärzten und Patienten
Ein weiteres Problem: Auch auf Seiten der Ärztinnen und Ärzte wächst die Skepsis. Viele Praxen fühlen sich technisch überfordert – besonders kleinere Einrichtungen, denen es an IT-Know-how oder finanziellen Mitteln für Sicherheitsmaßnahmen fehlt. Das führt nicht nur zu Verunsicherung beim medizinischen Personal, sondern auch zu wachsendem Misstrauen unter den Patientinnen und Patienten.
Zwischen politischem Druck und unausgereifter Technik
Trotz der erkennbaren Mängel hält die Politik am Zeitplan für die Einführung der ePA fest. Kritiker bemängeln, dass hier Digitalisierung um jeden Preis vorangetrieben werde – ohne ausreichend Rücksicht auf die tatsächlichen Gegebenheiten in Praxen und Kliniken. Die Folge: ein massiver Erwartungsdruck auf Ärztinnen und Ärzte sowie IT-Dienstleister, die mit unausgereiften Systemen arbeiten müssen.
Der gesetzlich festgelegte Rollout droht damit, nicht nur die digitale Infrastruktur des Gesundheitswesens zu überfordern, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in datengestützte Medizin nachhaltig zu beschädigen. Denn ohne funktionierende Sicherheitsmechanismen und eine stabile technische Grundlage ist die ePA weniger ein Fortschritt – sondern vielmehr ein digitales Risiko.
Die Entscheidungsträger*innen setzen mit der zentralen Datenspeicherung auf eine Lösung, die technisch hochkomplex und politisch sensibel ist – und dabei bislang weder im Hinblick auf IT-Sicherheit noch auf gesellschaftliche Akzeptanz überzeugen kann.
Was jetzt passieren muss – und wie wir als IT-Dienstleister unterstützen können
Die Kritik an der ePA ist berechtigt – doch sie sollte nicht zum Stillstand führen, sondern als Anstoß für echte Verbesserungen dienen. Eine digitale Patientenakte kann nur dann erfolgreich sein, wenn IT-Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Vertrauen gemeinsam gedacht werden.
Gerade jetzt braucht es erfahrene IT-Partner, die Praxen und medizinische Einrichtungen bei der Umsetzung unterstützen – transparent, unabhängig und mit einem tiefen Verständnis für sensible Gesundheitsdaten.
Wir helfen bei:
der sicheren IT-Infrastruktur für ePA-Anbindung
der Einrichtung von Firewall- & Authentifizierungslösungen
der Beratung zu Datenschutz & DSGVO-Compliance
der Schulung des Personals für sichere Prozesse im Alltag
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